Die Soldatenwallfahrt nach Lourdes ist eine jährliche Veranstaltung, bei der Militärangehörige aus verschiedenen Ländern an einer Pilgerreise zum Wallfahrtsort Lourdes in Frankreich teilnehmen. Die Idee zur Soldatenwallfahrt nach Lourdes entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, als französische und deutsche Soldaten gemeinsam nach Lourdes pilgerten, um für den Frieden zu beten und die Versöhnung zwischen den ehemals verfeindeten Nationen zu fördern und fand erstmals im Jahr 1956 statt. Im Laufe der Zeit schlossen sich immer mehr Länder dieser Initiative an, und die Veranstaltung entwickelte sich zu einem internationalen Treffen.
Am ersten Abend der Soldatenwallfahrt nach Lourdes versammelten sich die Teilnehmer des österreichischen Kontingents zu einer feierlichen Messe in der Maria-Empfängnis-Basilika. Die Atmosphäre war von einem tiefen Gemeinschaftsgefühl und einer spirituellen Verbundenheit geprägt. Während der von der Militärmusik Steiermark musikalisch umrahmten Messe wurden die Pilgerabzeichen vom österreichischen Militärbischof gesegnet und anschließend an die Teilnehmer überreicht. Diese Abzeichen, die jedes Jahr speziell für die Wallfahrt gestaltet werden, symbolisieren die Teilnahme und das Engagement der Soldaten bei diesem besonderen Ereignis. Diese Zeremonie markierte den offiziellen Beginn der Wallfahrt..
Der Kontrast der Wallfahrt zwischen besinnlicher Einkehr und Spektakel wurde uns am nächsten Tag eindrucksvoll vor Augen geführt..
Begann der Tag mit einer gemeinsamen Messe der deutschsprachigen Nationen vor dem Felsen der Mariengrotte in Besinnlichkeit, so war die abendliche offizielle internationale Eröffnung der Soldatenwallfahrt in der unterirdischen Grotte geprägt von ihrem "Länderspielcharakter". Eindeutig erwiesen sich die Nationen Italien und Frankreich mit Ihrer Lautstärke als die zahlreichsten Kontingente dieser Wallfahrt.
Die Tagesprogramme waren gefüllt mit der musikalischen Gestaltung zweier Messen im Feldlager, Platzkonzerten aber auch Märschen des österreichischen Kontingents durch die Scharen der begeisterten Menschenmassen.
Ein besonders ergreifender Höhepunkt der Soldatenwallfahrt war die Lichterprozession, die in den Abendstunden des dritten Tages stattfand. Bei Einbruch der Dämmerung versammelten sich die Pilger mit Kerzen in den Händen um sich in einem unendlich langen Zug entlang der Basilika auf dem Platz vor der Basilika zu vereinen.
Die Prozession war wohl einer der zutiefst bewegenden Momente der Wallfahrt. Das Meer aus Kerzenlichtern, die in der Dunkelheit leuchteten, symbolisierte den gemeinsamen Glauben und die Hoffnung auf Frieden und Heilung. Es war ein ergreifender Anblick, der ein Gefühl der Einheit und des gemeinsamen spirituellen Erlebens vermittelte.
Mit der internationalen Hl. Messe und der Abschiedsfeier, sowie einer Segensfeier der Schweizer und Österreichischen Teilnehmer fand die 64. internationale Soldatenwallfahrt ihren Abschluss.
Klaus Peter JANISCH
Fotos: Militärmusikfreunde Steiermark / Janisch
ÖBH
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